wie alles kam...


Wie alles kam....

Sommer 2014: Carmen kommt überwältigt von ihrer ersten Reise in Südamerika zurück. Wies der Zufall will, verkündet Vater Salomon, dass sein kleiner Junge (Kindergartenkind von Carmen) aus der Klasse genommen wird. Die ganze Familie wird für ein halbes Jahr in Lima leben (aus beruflichen Gründen). So erfährt Carmen, dass es in Lima eine Schweizer Schule gibt.... "Braucht's dort noch Lehrer?" Und schon stand sie in Kontakt mit dem Schuldirektor.
Auf ihrer zweiten Reise im Herbst, besucht sie die Schule. Momentan sind keine Stellen frei....

Nach den Herbstferien entwickelt sich eine Freundschaft mit der neuen Arbeitskollegin Julia. Beim Weihnachtsessen im November, beschliessen wir auf gemeinsame Reise zu gehen.
Nach zwei überwältigenden Wochen in Kuba (es harmoniert super), erhält Carmen die Nachricht: "Stelle frei an der Schweizer Schule Pestalozzi ab Januar 2016". Zum Glück sieht sie, dass noch eine weitere Lehrperson gesucht wird. Und schon sitzt Julia mit im Boot......innerhalb von einer Woche war das Ganze gefixt.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Tarapoto 23.-27.03.2016

Über das verlängerte Osterwochenende machen wir unser erster Ausflug, seit wir Unterrichten (ja wir wissen es sind erst ein paar Wochen, jedoch waren es sehr anstrengende Wochen und wir freuen uns auf etwas Enspannung).


Wir nutzen die paar Tage (Ostern = Semana Santa: hier von Donnerstag bis Sonntag) um gemeinsam mit sechs Arbeitskollegen und Anhang nach Tarapoto zu reisen.
Tarapoto ist eine kleine Stadt im Dschungel (genau genommen im Hochdschungel, eine Flugstunde von Lima entfernt). Da der Anstrum an diesem verlängertem Wochenende gross ist (wir sind nicht die einzigen, die verreisen), hat unser Flugzeug zwei Stunden verspätung.
Gut gelaunt, doch etwas müde kommen wir am Flughafen im Dschungel an, der Klimaunterschied ist extrem. Auch abends ist es drückend heiss durch die hohe Luftfeuchtigkeit. In Lima verträgt man mitleiweile eine leichte Jacke am Abend, also müssen wir uns erst mal wieder an die Hitze gewöhnen. 
Unser Büsli steht schon bereit und bringt uns in unsere Lodge "Los Huingos". Ein mal quer druch Tarampoto, eine kleine Drecks-holper-strasse hinunter und schon sind wir in unserem Domizil. Hinter dem Holztor befinden sich kleine Bungalows, die sich im pardiesischen Areal zwischen Sträuchern, Palmen, Blumen und anderem uns unbekanntem Grünzeug verteilen. Wir machen es uns auf der Veranda vor unserem Bungalow gemütlich mit etwas Rum (das Insektenschutzmittel Nummer 1) und stossen auf unsereren ersten Ferienabend an.


Am nächsten Morgen werden wir mit einem reichhaltigem Frühstück begrüsst. Es gibt Kaffee (das übliche Pulverzeugs :-( guter Kaffe ist hier selten, obwohl wir uns an der Quelle davon befinden), einen frischen Saft, Brötchen, Butter, Konfi und Tamal (das isst man hier zu Lande zum frühstück. Eine in Bananenblättern eingepackte Maismasse, manchmal mit Hühnchen gefüllt). Bei der anschliessenden Lagerbesprechung wird schnell klar, dass sich die Wege unserer Gruppe heute trennen. Die "Erwachsenen" der Gruppe (Hebi, seine Frau Anita und Pesche) machen sich auf, um sich über die Wanderwege zu informieren, während wir Girls (Nadja, Claudia, Fabienne, Bianca, Carmen und Julia) es lieber mal gemütlich angehen und später die Stadt erkundschaften wollen.

Tarapoto ist wirklich sehr klein, es hat ein Shop nach dem Anderen und eine Strasse die voll ist von Restaurants und Bars. Nich alle ertragen die brütende Hitze. Also machen sich die einen der Gruppe bald wieder auf den Weg zurück in die Loge und gönnen sich dort im hauseigenen Fluss eine Abkühlung. Die anderen der Gruppe machen sich auf, um den Markt zu inspizieren. Dort wimmelt es von Kleidern, Esswaren, Restaurants und Allem was das Herz begehrt. 





















Zurück in der Lodge gehts schon weiter im Programm. Zu viert machen wir uns auf zum River-rafting. Fast eine Stunde zu spät holt uns der Touribus ab... und dann gehts auf. Nach einer 45 minütigen Fahrt (noch kurz einen kleinen Crash verursacht und einen Halt bei einer Lagune gemacht) erreichen wir den Startplatz. Zu siebt (wir vier Mädels mit einem peruanischen Päärchen und dem "Captain of the Gummiboot") besteigen wir ausgerüstet mit Helm und Paddel das Boot. Nach einer kurzen Instruktion schwemmen wir schon den Fluss hinunter. Der Fluss zeigt sich sehr abwechslungsreich, von grossen Wellen hin zu gemütlichen Fahrt gibt es alles. Einmal gibt es sogar einen kurzen Flowting-Trip, wir dürfen aussteigen und uns mit unseren Schwimmwesten treiben lassen. Ein Halt gibt es bei einem ruhigen Teil des Flusses. Dort haben die Tourguides, Seile in den Bäumen befestigt, anden man sich ins Wasser schwingen kann. Leider machen wir bei dieser Übung nicht so eine gute Figur. Wir können uns einfach nicht an diesen doofen Seilen festhalten, und anstatt leicht übers Wasser zu schwingen und beim höchsten Punkt anzuspringen, platschen wir unschön beim Ufer in den Matsch (etwas peinlich vor all den anderen Toursiten die da schaulustig am Hang stehen - darum lassen wirs nach zwei Versuchen dann auch sein). Als Aufheiterung gibt es einen selbstgebrannten Schnaps der aus einer Flasche mit einer Schlange drin ausgeschenkt wird. Es fällt uns schwer zu glauben, dass diese Schlange echt ist. Angeblich soll sie etwas weiter oben im Dschungel ziemliche verbreitet und sehr giftig sein....uiuiui 
Nun gehts noch einen kurzes Stück weiter Fluss abwärts, bis wir unser Ziel erreicht haben.
Zurück in der Lodge treffen wir ein eher unschönes Bild an. Fabienne ist mit Bianca in der Lodge geblieben. An ihrem Bein hat sich eine Wunde so entzündet, dass sie kaum gehen kann. Zusätzlich hat sie nun leichte Temparatur, also heisst es nicht mehr lange warten und ab ins Spital (Anita - als Einheimische und Fabienne begleiten sie) der Rest von uns macht sich auf in ein Restaurant um zu Abend zu essen. Hier im Hochdschungel gibt es für uns ganz neues Essen zu Entdecken. Ganz berühmt sind hier gerichte mit Bananen, gekocht, fritiert, gestampft, zerdrückt...Bananen dürfen nicht fehlen. Natürlich probieren wir auch den einheimischen Fisch. Es schmeckt vorzüglich!
Nach dem Essen werden Fabienne und Anita bei der Spitalwache abgelöst, damit auch sie etwas Essen können. Zum Schluss gehen Fabienne und Julia ins Spital um die letzte Schicht zu übernehmen. Für Bianca wird dieses Osterwochenende nicht viel laufen, sie muss zwei mal pro Tag ins Spital zurück, um sich Antibiotika einfliessen zu lassen. Das Spital besteht aus einem Vorraum und eine Hinteren Raum wo dann zwei Betten Stehen. Es ist Heiss und ungemütlich. Wenn jemand operiert wird, kann man sein Geschrei von nebenan hören. Da sich die meisten keine grossen medizinischen Kosten leisten können, operieren sie lieber ohne Anästhesie. Die junge Frau neben Bianca im Bett hat offenbar gerade unter höllen Schmerzen ihren Zeh operiert und liegt nun völlig fertig im Bett. Der Arzt hockt auf seinem schäbigen Stuhl und schaut Fern. Und dieses ist als Privatspithal deklariert.

Am nächsten Tag machen wir anderen uns auf den Weg Richtung Naturschutzreservoir, während Bianca ihr Bein hochlagert. Wir wollen eine Wanderung für den nächsten Tag buchen. Die Hitze drückt extrem und die Müdigkeit macht sich breit (bei dieser Temperatur ist eine halbe Stunde laufen schon eine Qual). Gleich beim Eingang des Reservours machen wir es uns am Fluss gemütlich und gönnen uns einen Abkühlung, während Carmen überglücklich ist, und das kühle Wasser geniesst, reibt sich Julia von Kopf bis Fuss mit Schlamm ein (soll ja angeblich gut für die Haut sein). Viele tun es ihr gleich und schon befinden wir uns im privaten Natruspa. Dia Haut fühlt sich danach wirklich traumhaft an. Nachdem Plantschen und Baden machen wir uns auf den Heimweg. Auf der Hälfte finden wir eine Tier-Reha und beschliessen kurzerhand dort einen Halt zu machen. Wir kriegen eine Führung durch das Gelände. Es ist eine Station für ausgesetzte Tiere und es wird versucht sie wieder an das Wildleben zu gewöhnen und einzugliedern. Von Falken zu Rehen zu Tapiren über Affen findet man hier alles. Wir erfahren viel über die Tiere und auch über die Pflanzen in der Umgebung. Ein sehr spannender Abstecher war das!
Völlig fertig erreichen wir unsere Lodge (wie sollen wir die 7h Wanderung im Naturreservat morgen nur überstehen?!). Am Abend gönnen wir uns wieder ein feines Abendessen in einem einheimischen Lokal.

In der Nacht auf Samstag schläft niemand richtig viel....in der Nacht beginnt es wie aus Kübeln zu schütten. Über Stunden hört man nur das Plätschern und Prasseln - das mit der Wanderung wird wohl nix. Alles ist mehr oder weniger überschwemmt und nur schon der Weg in die Stadt ist erschwerlicher. Doch es stört niemand, alle sind froh, dass wir uns etwas entspannen können. Da wir trotzdem noch etwas machen möchten. Besichtigen wir gegen Nachmittag eine Kakao-Farm. Es ist eine kleine Finka in der Nähe von Lamas (Nein nicht das Tier "Lama" so heisst der Ort nicht weit weg von Tarapoto). Der Beistzer führt uns durch sein Reich. Er erklärt uns alles über die Kakau-Pflanze, welche Arten es gibt, wie sie gehalten werden, und wie alles bei ihnen funktioniert. Natürlich fehlt auch die Kakau-Pflanzen-Degustation nicht. Wir sind verblüfft, welche verschiedenen Geschmaksrichtungen es nur schon bei der Pflanze gibt. Von Honigsüss bis Zitronensauer gibt es alle Variatioonen. Doch nicht nur Kakau wird hier angepflanzt. Man findet alles, Bananenbäume, Orangen, Mandarinen, Guanabana und so weiter. Wir bemerken schnell, das diese Finka nicht auf Touris aus ist. Der Besitzer hat noch einen Nebenjob und wir landen zum Schluss im Hauseigenen Laden. Wir müssen fast betteln, dass wir Schokolade kaufen dürfen.





















Zurück im Hotel wird erst mal eine runde Entspannt bevors wieder in ein Restaurant geht.
Dort verkünden uns Pesche und Hebi, dass sich für morgen (Ostersonntag) der Osterhase angemeldet hat. Um neun Uhr morgens soll die Eiersuche beginnen. Gespannt wir kleine Kinder huschen wir am Morgen durch das Grüne Paradies um unsere Bungalows wo offenbar Eier für uns versteckt sein sollten. Die einen finde ihres super schnell (Biancas Ei liegt praktisch vor der Haustür, damit sie nicht zu weit laufen muss) die andern brauchen etwas Hilfe bei der Suche. Jedes Ei ist mit einem passende Sujet verziert. Fabienne hat ein Flugzeug auf ihrem Ei, weil ihr Freund Pilot ist, bei

 Carmen steht "Olé" weil sie halb Spanierin ist und bei Julia haben sie ein Inkakreuz drauf gezeichnet. Wir sind überwältigt wie die zwei alten Herren sich eine grosse Mühe gemacht haben, uns Ostern im Urwald zu bescheren. Wer kann schon von sich behaupten, er habe Eier im Dschungel gesucht!?








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