wie alles kam...


Wie alles kam....

Sommer 2014: Carmen kommt überwältigt von ihrer ersten Reise in Südamerika zurück. Wies der Zufall will, verkündet Vater Salomon, dass sein kleiner Junge (Kindergartenkind von Carmen) aus der Klasse genommen wird. Die ganze Familie wird für ein halbes Jahr in Lima leben (aus beruflichen Gründen). So erfährt Carmen, dass es in Lima eine Schweizer Schule gibt.... "Braucht's dort noch Lehrer?" Und schon stand sie in Kontakt mit dem Schuldirektor.
Auf ihrer zweiten Reise im Herbst, besucht sie die Schule. Momentan sind keine Stellen frei....

Nach den Herbstferien entwickelt sich eine Freundschaft mit der neuen Arbeitskollegin Julia. Beim Weihnachtsessen im November, beschliessen wir auf gemeinsame Reise zu gehen.
Nach zwei überwältigenden Wochen in Kuba (es harmoniert super), erhält Carmen die Nachricht: "Stelle frei an der Schweizer Schule Pestalozzi ab Januar 2016". Zum Glück sieht sie, dass noch eine weitere Lehrperson gesucht wird. Und schon sitzt Julia mit im Boot......innerhalb von einer Woche war das Ganze gefixt.

Donnerstag, 5. Mai 2016

WE 15 - 17.4.

Das Wochenende starten wir gleich mit einer Einladung beim Chef. Direktor Urs hat alle Schweizer-Lehrer zu sich nach Hause eingeladen. Man soll sich kennen lernen (als hätten wir das nicht schon längst) und mal wieder was schweizerisches / urchiges zwischen die Zähne bekommen. Direkt von der Schule machen wir uns auf zum Haus des Chefs, der wohnt ja praktisch neben der Schule. Auf unser Klingeln öffnet uns eine kleine peruanische Empleada (Hausangestellte) im weissen Arbeitskittel die Aussentür. Wir treten durch die Garage ins Haus und stehen auch gleich in einer sehr sehr hübschen Küche. Die ist mit Stiel konstruiert worden, was in Peru eher selten ist. Auch beim ersten Besuch auf dem Gäste-WC fällt auf, dass hier jemand mit Geschmak wohnen muss. Ob das wohl der urchige Urs aus dem Berner Ländli ist, der entweder mit dem Safarikostüm, dem Berner-Fanshirt oder dem Hawaiihemd herumläuft? Nein, angeblich sei es seine Frau die hier mit Geschmack Hand anlegt. Andere Räume sind nämlich - für Peru üblich - eher bieder eingerichtet.
Im Garten stehen Tische mit weissen Stofftischdecken umkreist von Plastikstühlen - man glaubt es kaum - in den Bernerfarben umreit. Die Wiese ist eingezäumt und steht ausschliesslich den vielen Schildkröten zur verfügung. Man kann sie beim "kuscheln", kämpfen und buddeln beobachten. Hier sind diese Tiere sehr verbreitete Haustiere. Auch in der Schule werden verschieden Arten von Schildkröten gehalten und schwimmen da in den Brunnen wie bei uns die Goldfische.


Auf einem separaten Tisch steht reichlich Trank bereit für die Gäste. Urs hat sich nicht lumpen lassen. Wein, Bier, Cola, Mineral und harte Ware hat er aufgetischt.


Mit einem Wein oder Bierchen wird angestossen sobald alle eingetroffen sind. Urs macht eine kurze Vorstellungsrunde wo natürlich - was immer sehr wichtig ist hier in Peru - auch der aktuelle Zivielstand erwähnt wird. Urs würde sich natürlich riesig freuen wenn die paar jungen Solteras (Singles) die er an seiner Schule beschäftigt, einen hübschen Peruaner finden und somit noch länger bei ihm im Amt bleiben würden. Nur dumm dass die meisten peruanischen Männer nicht ganz das erfüllen was wir uns unter einem guten Lebenspartner vorstellen. Nach der Vorstellungsrunde gibt Urs die Regeln für die Tischbesetzung bekannt und wir teilen uns brav auf. An jedem Tisch entstehen angeregte gespräche....bei den einen hilft dann das ein oder andere Getränk über den Durst auch noch mit. So wird die Stimmung immer heiterer.












Auf dem Grill werden Cervelats und Bratwürste gebraten, dazu gibt es Kartoffelsalat. Auf den Tischen stehen frische Zöpfe und aufgeschnittener Fleischkäse. Zum Dessert wird Zwetschen und Apfelwähe serviert. Wir sind hin und weg von dem guten Essen. Hier ist man sehr gut, so dass man das Schweizer Essen eigentlich nicht gross vermisst. Heute wurden wir daran erinnert wie gut es doch ist. Mit vollen Bäuchen verlassen, die einen etwas früher und die andern etwas später das Haus des Chefs. Es war wieder mal ein toller Abend mit tollen Leuten! Dankeschön!




 




Den ganzen Samstag verbringen wir gemütlich zu Hause. Heute Abend wartet nämlich schon die nächste Einladung auf uns. Salomon ist wieder im Lande und lädt uns wiedermal zu einem seiner berühmten super lLxus Dinners ein. Wir machen uns natürlich extra hübsch, wer weiss in was für einen chicen Schuppen er uns wider bringt. Wir treffen uns mit Ihm vor dem Hotel und lernen seinen Freund (Name wissen wir nicht mehr, soll jedoch ziemlich reich und ein grosser Geschäftsmann sein) kennen. Mit dem geflickten Jeep (vielleicht können die fleissigen Leser sich noch erinnern, dass beim letzten Treffen mit Salomon, sein Jeep ein riesen Loch in der Seite hatte, weil er einen Hydranten mitgeschleppt hat) fahren wir Richtung Ausgrabungsstätte. In der Stadt Lima gibt es ein ziemlich grosses Areal von Ausgrabungen der Inkas. Neu soll es dort nun auch ein Restaurant geben. Wir betreten das Resaurant über einen wunder hübschen Eingangsbereich, der mit Pflanzen und Gegenständen aus dem Inkareich geschmückt ist. Wir gehen durch das Restaurtant hindurch auf die Terrasse. Es zeigt uns einen traumhaften Anblick. Die Terrasse mit weiss gedeckten Tischen grenzt direkt an die Ausgrabungstätte an, welche jetzt in der der Dunkelheit hübsch beleuchtet ist. Die gedämpfte Beläuchtung auf der Terrasse zaubert ein fantastisches Ambiente. 
















Wir dürfen uns an einen Tisch direkt am Rand zur Ausgrabungsstätte setzten. Wir starten wie üblich mit einem Pisco und werden dann von Vorspeise über Hauptgang und Dessert kulinarisch wiedermal so richtig verwöhnt und das alles auf Salomons Kosten (bei unserem Versuch etwas an das Mal heran zu steuern sind wir wiedermal kläglich gescheitret). Sogar der Käse von der Käseplatte, die die werten Herren zum Nachtisch bestellten durften wir mit nach Hause nehmen. Guter Käse ist hier sehr teuer, daher essen wir selten Käse und freuen uns natürlich riesig darüber. 





















Damit aber noch nicht genug. Offenbar hat Salomon einen Tisch in dem absoluten Inn-Lokal von Lima reserviert. Eine Rooftop-Bar/Dancing im Asiatischen Stiel. Hier trifft sich Chicimici von Lima. Man kommt nur mit Reservierung rein. Wir geniessen eins zwei vorzügliche Drinks und haben's wieder mal "cheibe luschtig" mit den werten Herren. Nach einem tollen Abend wo wir wiedermal viel zu fest verwöhnt worden sind, kommen wir müde zu Hause an. Danke Salomon!!!


















Am Sonntag gönnen wir uns dann etwas Kultur. Gemeinsam mit Bianca machen wir uns auf nach Barranco. an diesem Wochenende haben alle Künstler die Türen ihrer Gallerien geöffnet und man kann in einem Rundgang die verschiedenen Kunstwerke begutachten und die Künstler kennen lernen. Am Abend heisst es dann wieder Tatort-Abend bei Bianca zu Hause. wir bringen unseren leckeren Käse mit. Die Tatort-Frauen freuen sich sehr darüber. So konnten wir wenigstens etwas von Salomons Grosszügigkeit weiter geben :-)



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