wie alles kam...


Wie alles kam....

Sommer 2014: Carmen kommt überwältigt von ihrer ersten Reise in Südamerika zurück. Wies der Zufall will, verkündet Vater Salomon, dass sein kleiner Junge (Kindergartenkind von Carmen) aus der Klasse genommen wird. Die ganze Familie wird für ein halbes Jahr in Lima leben (aus beruflichen Gründen). So erfährt Carmen, dass es in Lima eine Schweizer Schule gibt.... "Braucht's dort noch Lehrer?" Und schon stand sie in Kontakt mit dem Schuldirektor.
Auf ihrer zweiten Reise im Herbst, besucht sie die Schule. Momentan sind keine Stellen frei....

Nach den Herbstferien entwickelt sich eine Freundschaft mit der neuen Arbeitskollegin Julia. Beim Weihnachtsessen im November, beschliessen wir auf gemeinsame Reise zu gehen.
Nach zwei überwältigenden Wochen in Kuba (es harmoniert super), erhält Carmen die Nachricht: "Stelle frei an der Schweizer Schule Pestalozzi ab Januar 2016". Zum Glück sieht sie, dass noch eine weitere Lehrperson gesucht wird. Und schon sitzt Julia mit im Boot......innerhalb von einer Woche war das Ganze gefixt.

Samstag, 5. März 2016

erster Schultag


Heute stehen wir etwas unausgeschlafen auf. Wir sind schon etwas nervös, denn heute kommen die Schülerinnen und Schüler des Collegio Pestalozzi das erste Mal zur Schule. Es ist Freitag und das Programm ist speziell für diesen ersten Schultag. Alle Klassenlehrer verbringen den Vormittag von 8.00 bis 12.00 Uhr mit ihrer neuen Klasse. In dieser Zeit müssen stapelweise Schulmaterial verteilt, beschriftet, eingesammelt und sortiert werden.
Wir wissen zwar was der Auftrag ist für diese 4 Stunden und trotzdem können wir überhaupt nicht abschätzen was uns erwartet und wie wir diese 4 Stunden mit unserer Klasse überleben sollen (sprechen die überhaupt noch Deutsch nach zwei Monaten Ferien?!)

Schon um 7.00 Uhr sind wir in der Schule. Eine halbe Stunde später flitzen schon die ersten Kinder auf dem Pausenhof hin und her…sie spielen, schreien und lachen…der Nervositätspegel steigt. Es hat auch viele Jugendliche. Ein paar Typen sind grösser wie die Lehrer und unter den Girls hats ein paar wahre Schönheiten (Hier gehen die Schulstufen bis Sekundarstufe 4).

Wir halten uns so lange wie möglich im Lehrerzimmer auf bevor wir uns richtung Klassenzimmer begeben. Vor den Zimmern der Unterstufen-Klassen sind viele Eltern und Kinder versammelt, die Kinder in ihren weiss-roten Schuluniformen und ihren Rollköfferchen (genial! So werden die Rücken geschohnt!) und die Eltern mit dem Handy in der Hand um den grossen Tag fest zu halten.
Den Eintritt ins Schulzimmer ist den Eltern nicht erlaubt. Also halten wir sie so gut wie möglich davon ab ihr Kind zum Pult zu begleiten (die Kinder hier sind extrem überbehütet) und erlauben lediglich von der Tür aus Fotos zu machen. Bei allen gelingt das nicht, trotzdem können wir pünktlich um acht starten - ohne Eltern.  Julia ist sehr überrascht, ihre 29 Alumnos sitzen ruhig auf ihren Stühlen und warten brav auf ihre ersten Worte (das hatte sie sich gemäss Erzählungen anders vorgestellt). Auch wenn Deutsch für sie ein Fremdwort ist. Den ganzen Morgen durch, beschriften wir Bücher, spielen Spiele, erzählen Geschichten und hi und da kommt noch eine andere Lehrperson ins Klassenzimmer, um sich vorzustellen. Für Julia verläuft der Morgen gut und sie freut sich auf die kommende Woche, wenn der richtige Unterricht beginnt.

Bei Carmen siehts eher düsterer aus. Sie ist ziemlich geschockt über ihre Klasse. Sie gleicht einem Haufen kleiner quirrliger Ameisen die kein Wort Deutsch spricht und nur sehr wenig versteht. Von zuhören und gehorchen haben sie offenbar auch keinen Plan. Es war ein strenger Morgen für sie und sie möchte lieber noch nicht zu viel an nächste Woche denken. Sie freut sich jetzt zuerst ein mal auf den geplanten Wochenendausflug mit ihrem Sven.

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